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Wenn es um Bildung geht, steht das Wort Inklusion ganz oben auf der Tagesordnung. Als die ersten Eltern-Kind-Gruppen vor 40 Jahren das Kinderhaus ins Leben riefen, kannten sie dieses Wort noch nicht. Aber sie wollten schon immer das, was der Begriff im Kern meint: Ein Kinderhaus für alle. Kinder aus allen Schichten, aus allen Kulturen, mit all ihren Eigenarten und Besonderheiten sollten an einem freien Ort zusammenkommen, gemeinsam spielen und ermutigt werden, sich nach ihren individuellen Möglichkeiten zu entwickeln. Wenn jedes Kind als etwas Besonderes angesehen wird, jedes für sich mit einer ganz eigenen Mischung von Potentialen und Grenzen, werden von außen angeklebte Attribute wie Arbeiterkind, Kind nichtdeutscher Herkunft, oder behindert bedeutungslos. So das Ideal.

In der Wirklichkeit neigen alle Menschen und alle Gruppen auch zum Ausschließen, zur Exklusion. Dessen müssen sie sich bewusst werden. Wir nennen das heute vorurteilsbewusste Erziehung. Wer von sich behauptet, keine Voruteile zu haben, vorurteilsfrei zu sein, unterliegt einem gefährlichen Vorurteil über sich selbst. Als Kinderhaus müssen wir unsere Dynamiken und Strukturen immer wieder prüfen. Wo haben wir uns verfestigt, wo sind wir nicht mehr offen? Wie können wir noch besser an unserer Vielfalt arbeiten? Und wo sind unsere Grenzen?

Sicher können wir nicht jedem Kind den Ort und den Raum bieten, den es für sich braucht. Das schon deshalb nicht, weil auch unsere schöne alte Villa auf ihre Weise behindert ist, das heißt nur eingeschränkt barrierefrei. Wir waren nie eine ausgewiesene Integrationseinrichtung. Und dennoch haben sich Kinder mit einem Integrationsstatus bei uns immer ganz normal wohl fühlen dürfen. Ein Mitarbeiter vom Kinder- und Jugendgesundheitsdienst befand kürzlich, dass wir im Umgang mit besonderen Kindern eine ganz besondere Einrichtung sind.

Kurz: Kinder mit Behinderungen, Einschränkungen, Handikaps - besondere Kinder mit und ohne besondere Bezeichnungen - sind bei uns herzlich willkommen! Natürlich müssen wir vor Ort mit dem Kind und der Familie entscheiden, ob wir dem Kind das geben können, was es von uns braucht. Umgekehrt sind wir uns ganz sicher: für uns wird es in jedem Fall eine Bereicherung sein!

Voraussichtlich werden wir im Betreuungsjahr 2022/23 wieder ein bis zwei Kinder mit besonderem Förderbedarf aufnehmen können.


 

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